Wozu eine Familienzeit?

Trauernde Familien sind häufig einer sehr großen Belastung ausgesetzt. Konflikte und/oder die Sorge, die anderen Familienmitglieder mit den eigenen Reaktionen zu belasten, verhindern häufig eine gelingende Trauerbewältigung. Zudem trauern Kinder und Erwachsene auf unterschiedliche Weise und es ist nicht immer Raum für die individuelle Trauer gegeben.

Wie sieht ein ganz normaler Tag in der Familienzeit aus?

Wir beginnen mit einer gemeinsamen Morgenrunde und persönlicher Begrüßung. Jede/r hat die Möglichkeit zu berichten, wie es ihm/ihr gerade geht. Danach erfolgt die Aufteilung für 2,5 Stunden in Kinder- und Erwachsenengruppen. Nach der Gruppenarbeit treffen wir uns zum gemeinsamen Mittagessen. Der Nachmittag wird von den Familien selbst gestaltet.

Kinder

In den Kindergruppen wird ein Raum zum individuellen Ausdruck der aktuellen Gefühle gestaltet und ermöglicht. Die Kinder können unbeobachtet von den Erwachsenen erleben, dass es auch weitere Kinder gibt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Sie lernen voneinander und miteinander, dass es kein Falsch oder Richtig auf dem Trauerweg gibt. Wir begleiten die Kinder mit reflektierender, ressourcenorientierter Haltung, um ihnen ihre Gefühlswelt bewusst zu machen und sie darin zu stärken, dass sie ihren eigenen Weg finden und gehen können. Durch aktives, bewertungsfreies Zuhören und spielerische Anregungen lernen die Kinder und Jugendlichen, ihre unterschiedlichen Gefühle zuzulassen, zu erleben und ihnen Ausdruck zu verleihen. Die Kinder entscheiden selbst, ob sie in der Gruppe oder bei dem begleitenden Elternteil sein möchten. Alle Angebote sind freiwillig.

Auch die Erwachsenen treffen sich in einem geschützten Raum, der es ihnen ermöglicht, sich über die eigene Trauer, die Trauer-Begleitung und die Reaktionen der Kinder auszutauschen. Durch einfühlsame Begleitung lernen die Erwachsenen in der Gemeinschaft voneinander und miteinander; gemeinsam machen sie sich auf den Weg, der eigenen Trauer zu begegnen, um zu sich selbst zu kommen. Sie lernen, den Verlust zu integrieren und eine neue Beziehung mit dem/der Verstorbenen zu gestalten. Auch die Unterschiedlichkeit der einzelnen Familienmitglieder kann gesehen und angenommen werden.

Erwachsene

Finanzielle Unterstützung durch Waisenstiftungen und/oder Familienerholungsprogramme der Länder sind möglich und können von mir geprüft werden.